Dienstag, 20. November 2007

Segeln in Ada

At Strescon

Höchstens für Bauleute von Interesse:
Ghana ≠ Busch: Hier werden ordentliche mehrgeschossige Hochbauten erstellt. Allerdings nur mit schlaffer Armierung. Meinen Beitrag zur Modernisierung und Aufbau der Infrastruktur konnte ich in einigen Projekten leisen. Ich bekam die Gelgenheit, dass das Vorprojekt für das neue NCA Hochhaus zu erstellen und dann am Vortrag des Archidekten vor der Wettbewerbs-Jury im La Palm Beach Hotel für Fragen bzgl. des Statik zur Verfügung zu stellen. Unter den zehn Wettbewerbsteilnehmern haben alle anderen die geotechnischen Schwierigkeiten ausser Acht gelassen. Diese Betrachtung und der schöne Entwurf von Atelier Ltd führten zum Entscheid, dass das Projekt von Strescon/Atelier und einem weiteren Team weiter verfolgt werden darf. Weiter musste ich Projektänderungen am sich im Baubefindenden Alisa Hotel vornehmen. Der Vorschlag warum denn nicht Flachdecken statt Unterzüge weckte leuchtende Augen beim Architekten, sodass dieser in der zweiten und dritten Etage diesen haben wollte. Nach dem Abschluss der Mitarbeit an dem Bauprojektes der Council Hall, habe ich mit dem Vorprojekt der neuen Hochhauses für Fairllop International Ltd begonnen. Es ist eine Zusammenarbeit mit einem Südafrikanischen Architekten, bei welcher die Kommunikation beschwerlich ist trotz Internet u. Ä.
Das spannende hier in Ghana zu arbeiten ist, dass hier nicht lange am Tragwerk optimiert wird und straight forward gearbeitet wird. Somit werden sehr viele an Projekten pro Zeit umgesetzt. Nachteilig ist, dass keine konstruktiv anspruchsvollen Tragwerke erstellt werden.


Alisa Hotel


Flachdecke Alisa Hotel


Präsentation NCA in La Palm Beach Hotel


Council Hall

Montag, 12. November 2007

Northern Region

Der grosse Mole-Nationalpark westlich von Tamale ist einer der bekanntesten Tierparks von Ghana. Seinetwegen reiste ich zusammen mit Stefan (Geografiestudent aus Deutschland) überhaupt nur so weit in den Norden. Die Fahrt dorthin dauerte zwei Tage und kostete viel Nerven. Dort aber angekommen wurde ich aber mit einer sensationellen Savannen-Buschlandschaft mit zahlreichen wild lebenden Tieren belohnt. Elefanten, Antilopen, Wildschweine, Affen, Krokodile, farbige Vögel konnten wir aus nächster Nähe beobachten. Andere Tiere, wie Löwen und was man noch für andere erwarten würde, konnte zeigte sich leider nicht. Gleich neben dem Park nutzten wir auch die Gelegenheit das kleine Lehmhüttendorf mit seiner Moschee, welche 1421 erbaut wurde, zu besichtigen. Absolut enorm in welch primitiven Bedingungen die dort leben! Wobei es dann erstaunt, dass Strom dort vorhanden ist und sogar in zahlreichen Hütten Fernseher mit DVD-Player stehen, ansonsten wird auf jeden anderen Luxus verzichtet, ausser dem Handy natürlich, für welches jeder Ghanaer besitzt und dafür im Durchschitt mehrere Monatssaläre ausgibt.
Zurück nach Accra reisten wir per Fähre von Yeji nach Akosombo. Die Fahrt dauerte etwas über zwei Tage. Da waren wir wirklich froh, dass ich in einer der beiden 1. Klasse (bei uns höchstens 4. Klasse) Kabinen übernachten konnten, ansonsten wäre es einem Tiertransport gleich gekommen. Für die einheimischen natürlich ganz alltäglich. Auf dieser Fahrt wurden mehrere mehrstündige Pausen eingelegt um landwirtschaftliche Produkte (hauptsächlich Jam) zu beladen. Natürlich erfolgte das ganze per Handarbeit. Einfach abgefahren! Die Landschaft selbst war nur im letzten Stück der Fahrt sehenswert interessant, wo man hunderte von kleinen Inseln und etwas Berglandschaft sehen konnte. Das Leben zu beobachten war eigentlich das Highlight.
Endlich in Akosombo angekommen, konnten wir die grossen Ausmasse des Akosombo Staudammes, der zur Energieerzeugung für praktisch ganz Ghana dient bestaunen. Schlussendlich endete mein Trip wieder in Accra.


Mole Nationalpark


Moschee in Larabanga


Larabanga


Volta Fähre


Volta Staudamm

Montag, 29. Oktober 2007

Nzulezo

Letztes Wochenende verbrachte ich rund 35 km von der lvoirischen Grenze entfernt, im Fischernest Beyin. Dies ist der Standort einer der jüngsten Sklavenburgen Ghanas. Das relativ kleine Fort wurde 1770 am Kap Appolonia von einer britischen Handelskolonie fertig gestellt, um ihren Kontrollanspruch im Westen des Landes zu untermauern. Der Handel mit Gold hatte den Sklavenhandel an Lukrativität überholt, es gab viel Gerangel mit Frankreich um den Zugang zu den Goldlagern. Ich nutzte dann den Standort als Basis für den Ausflug zum Stelzendorf Nzulezo. Die 5 km lange Kanutour dorthin führte durch eine Grass-Sumpflandschaft, tropischen Regenwald und dann am Ufer des Amansuri Lagoon Sees entlang. Unseren Führer unterstützten wir mit paddeln. Bei dieser fahrt gab es teilweise heikle Situationen: Die erste, als ich ein Foto von einer uns entgegenkommenden einheimischen Familie schiessen wollte. Die Mutter schlug mir das Paddel ans Bein und rief laut aus, was es eigentlich soll ohne zu fragen ein Bild zu machen. Weiter mussten wir ständig das Boot in Balance halten um nicht umzukippen. Keine Ahnung was neben den Krokodilen ja sonst noch in dieser schwarzen Brühe drinnen lebte. Das Dorf selbst war nie so interessant wie die Fahrt selbst: Einfach Buschhütten auf Stelzen, nichts weiter. Das einfache Leben fand da wie sonst gewöhnlich im Lande statt. Für die übrige Zeit des Wochenendes war das Geniessen des traumhaft schönen Beaches angesagt. Die von den Palmen herunterfallenden Kokosnüssen wurden dann selbst geknackt und gespachtelt. An diesem Strand war auch ein Höhepunkt ein Nest von tischtennisballförmigen Schildkröteneiern zu sehen. Ich konnte selbst ein Ei in den Händen halten und die ultradünne Haut fühlen. Die schöne Unterkunft in grossen Holz-/Buschhütten mit unmittelbarer Nähe zum Strand war sensationell: Bad in der Hütte mit fliessendem Wasser, täglicher Wechsel der Bettwäsche, Strom und schöne Möblierung; nicht selbstverständlich hier! Es hat daher auch nicht erstaunt dass die Besitzerin eine Engländerin ist.


Stelzendorf Nzulezo


on the way to Nzulezo




Beach in Beyin

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Western Region

Das Wochenende verbrachte ich in der Ashanti Region.
Samstags nahm ich an einer Führung durch das Cape Coast Castle teil. Von dieser Festung wurden einst Sklaven aus West Afrika nach Europa und zur USA verschifft. Es war extrem eindrücklich zu sehen wie mit den Schwarzen umgeganen wurde, sie wurden schlechter behandelt als Vieh, mehr als die Hälfte überlebte ja nicht einmal den Aufenthalt in den unterirdischen Kerkern, wo sie bis zur Verladung auf die Schiffen verweilten.


Am Sonntag machte ich mich dann zum 35km2 grossen Kakum Nationalpark auf. Das Highlight dort war, dass man auf Hängeleilbrücken, die übrigens von Kanadiern erstellt wurden, in luftigerhöhe von 45m von Baumwipfel zu Baumwipfel "spazieren" konnte und den Regenwald mit seiner Tierwelt von oben betrachten konnte.

Canopy Walkway

Ich übernachtete im Hans Cottache Botel (Botel, da die Immobilien auf Pfählen im Wasser eines Weihers stehen), wo mich erstmal bei der Ankunft ein Krokodil erschreckte, als ich einen Meter neben mir ein solches Tier ausmachte. Nichts besonderes, denn diese Tiere leben in diesem Gebiet frei und das Botel hat auch keine Vorkehrungen getroffen, um die Tiere vom Arial fernzuhalten, ganz im Gegenteil, sie gehören zur Attraktion.

Montag, 8. Oktober 2007

Busua Beach

Letztes Wochenende machte ich mich alleine auf um zur 600 km entfernten, idyllischen Bucht von Busua zu fahren. Dort verbrachte ich eine Nacht in einem Buschhäuschen direkt am Meer. Das traumhafte dort eigentlich war, dass vor der Bucht eine kleine schöne Insel gelegen war, das Meer türkisfarben war und der Sand des Strandes ultra fein gemahlen war.




Busua Beach

Montag, 24. September 2007

Trip nach Ada-Foah

Meinen Geburtstag feierte ich in Ada, dort wo die Volta ins Meer einmündet. Es war zweifelsohne der schönste Beach an dem ich je war. Das Hotel bestehend aus vielen kleinen Buschhütten auf dem Delta bot totale ausgelassene Ferienstimmung. Es war wirklich so wie man sich auch die Bahamas vorstellt: Palmen, laute Reggae Musik, Buschhütten, Meerrauschen, Hängematten, Trommelspielende Schwarze, etc. Was mir an diesem Geburtstag nur fehlte, um Ihn auch wirklich geniessen zu können, waren meine Prinzessin, meine Familie und guten Kollegen.
Nicht zu vergessen war auch der Weg dorthin, denn so viele Gegensätze auf einmal ist selten zu sehen. Auf der Ruderbootsfahrt auf dem Volta hinunter zum Hotel konnten grosse Villen direkt neben Buschhüttensiedlungen gesehen werden. Auf dem Wasser waren Fischer mit Ihren Holzruderbooten mit dem aushängen von Netzen beschäftigt, währenddessen Reiche sich mit Wakeboarden vergnügten. Man muss es fast gesehen zu haben um es wirklich zu glauben.